Geschichten aus dem Wiener Wald-Gründer und Start-Up Geschichten-Der Träumer

Und wieder sitzt einer vor mir mit Phantasien im Kopf, die er für Realität hält.

Er kommt aus der Gastrobranche und beschloss ihr den Rücken zu kehren. Einfach so und jobbt hier und dort. Doch nun hat er den festen Entschluss Coach und Trainer zu werden.
Diesen Entschluss fassen viele. Da gehen bei mir alle roten Lampen an, die ich habe. Nur weil sie selbst in einer verzwickten Lebenslage ihren Kopf scheinbar aus der Schlinge vielleicht über Bücher oder kostenlosen Onlineangebote o.ä. gezogen zu haben, ist ihr hehres Ziel Coach und Trainer zu werden, greifbar nah.

Eine fundierte Ausbildung als Coach oder Trainer hat er nicht und meint sehr selbstbewusst, das könne er alles von Gottes Gnaden wegen. Noch nie saß er vor einem Klienten, noch nie stand er vor einer Gruppe und präsentierte ein Thema geschweige denn hat ein Curriculum erstellt.

Eine Marktanalyse scheint für ihn Zeitverschwendung zu sein, denn er ist ja der Checker vom Neckar.

Nun führe ich ihm klar vor Augen, dass sein Traum nur ein Traum ist. Ein echtes Geschäftsmodell berücksichtigt in erster Linie die Bedürfnisse, Wünsche und Sehnsüchte des zukünftigen idealen Zielkunden. Er schaut mich mit großen Augen an, als würde ich in einer ihm unbekannten Sprache sprechen. ‚Was soll den das‘, sagte er unvermittelt. ‚Ich bestimme doch wo’s langgehen soll. Das ist doch mein Geschäftsidee.‘

Noch zwei bis drei Sätze höre ich mir die Phantastereien an und breche das Gespräch ab.
In dieser Phase der Entwicklung sind die meisten Gründer so selbstverliebt in Ihre Idee, dass sie ihr Geschäftsmodell nennen, dass sie vollkommen resistent für jeglichen Impuls sind.

Fazit: Schuster bleib bei Deinen Leisten. Ein Geschäftsmodell zu entwickeln aus dem reichen Erfahrungsschatz wie hier aus der Gastronomie, ja das halte ich für sehr zielführend. So sind die erworbenen Erfahrungen nützlich und sinnvoll eingesetzt.

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