Im Laufe der Jahrhunderte haben sich viele Osterbräuche entwickelt, die sich auch heute noch großer Beliebtheit erfreuen.
Bereits im 12. Jahrhundert wurden Eier geweiht, die erste Erwähnung bemalter Ostereier datiert aus dem 13. Jahrhundert. Dieser Brauch hat sich bis heute erhalten. Vor allem Kinder lieben es, gemeinsam mit ihren Eltern Eier zu bemalen und diese dann am Osterstrauch aufzuhängen. Genauso gern helfen sie aber auch beim Schmücken der Bäume im heimischen Garten. An deren Äste werden meist farbige Kunststoffeier gehängt.
Es gibt auch einige religiöse Unterschiede. So erfanden beispielsweise evangelische Christen im 17. Jahrhundert den Osterhasen, der seitdem zu Ostern die Eier legt. Der Hase gilt seit jeher als besonders fruchtbar, da das Weibchen bis zu 20 Junge pro Jahr gebären kann. Polnische Mitbürger lassen auch heute noch ihre Speisen, die sie am Ostersonntag verzehren wollen, am Karsamstag oder in der Osternacht segnen. Diesen Brauch gibt es ebenfalls seit mehreren Jahrhunderten.
Zu den Osterbräuchen gehört auch das Osterwasser. Dieses musste am Ostersonntag zwischen Mitternacht und dem Sonnenaufgang von schweigenden Mädchen aus einem Bach entnommen werden. Auch heute noch kommt dem Osterwasser in vielen Regionen eine große Bedeutung zu. So werden auch die Dorfbrunnen zu Ostern wunderschön geschmückt.
Regionale Unterschiede
In vielen Regionen Deutschlands finden auch heutzutage noch Osterfeuer fest. Diese werden in der Regel mit der Osterkerze entzündet. Genau wie das Osterwasser reicht auch die Geschichte der Osterfeuer bis in die vorchristliche Zeit zurück.
Drei besondere Osterbräuche haben sich in Sachsen und Brandenburg erhalten. Hier führt die sorbische Minderheit, die in diesen beiden Bundesländern beheimatet ist, das Osterreiten durch. Sorbische Männer in Frack und Zylinder reiten auf geschmückten Pferden am Morgen des Ostersonntags von einer Kirche zur nächsten und verkünden auf ihren Wegstrecken die Auferstehung Christi. Zu den Osterbräuchen gehören auch die sorbischen Ostereier, die schon Wochen im Voraus mit Wachs verziert werden und wunderschöne Gravuren erhalten.
In der Oberlausitz gehen die Kinder zu Ostern, genauer gesagt am Gründonnerstag, betteln. Die Kinder machen auf dem Weg zur Schule und zum Kindergarten an jedem Haus Station, singen eines ihrer Lieder und erbetteln sich so Süßigkeiten und andere Gaben. Sicher kennen Sie auch den einen oder anderen Osterbrauch, der in Ihrer Region gehegt wird.
NLP Impuls: Rituale sind Anker-Was hat der Osterhase mit NLP zu tun?
Schon als Kind sind wir mit festen Ritualen, die uns durch das Jahr geführt haben, in Verbindung gekommen. Ein Meilenstein war Ostern. Da kam der Osterhase angehoppelt. Wir erinnern uns an die Dramaturgie, die unsere Eltern für uns inszeniert haben. Es wechselte sich die Vorfreude auf den Tag und auf Ostern ab mit dem ungewissen Gefühl, was kommt.
Rituale durch das Jahr sind im Sinne von NLP Anker:
Was ist ein Anker?
visuelle Anker: Bilder, Symbole, Gegenstände…
auditive Anker: Melodien, Lieder, Stimmen….
kinästhetische Anker: Berührungen, die Qualität der Stoffe, Gefühle …
olfaktorische Anker: alle Gerüche…
gustatorische Anker: jede Geschmacksrichtung….
Beim Ankern verbinden wir bestimmter Reize mit bestimmten Reaktionen. Als Grundlage beim Ankern dient die Annahme, dass alle Erfahrungen als ›Gestalten‹ sinnlicher Information repräsentiert werden. Wenn wir z.B. an den Osterhase denken, so lösen wir die ‚Osterhasen-Strategie‘ aus. Wir sehen den Osterhase wie damals vor unserem geistigen Auge, hören wieder die Stimme und fühlen genau das, was wir früher als Kind gefühlt haben. Riechen den markanten Duft einer erwachenden Natur und schmecken den Nußgeschmack der Ostereier auf unserer Zunge.
Allein das Bild (visueller Anker) eines Osterhasen löst die komplette unbewußt ablaufende Osterhasen-Strategie aus.
Menschen brauchen Rituale. Sie erleichtern das Zusammenleben. Immer wiederkehrende Abläufe geben dem Leben Struktur, schenken Geborgenheit und Halt und stärken Ich- und Wir-Gefühl. Lange Zeit jedoch wurden Rituale mit überholten Traditionen und starren Regeln gleichgesetzt.
Was genau ist ein Ritual?
Auf jeden Fall etwas, was Sie regelmäßig wiederholen, Das Ritual trägt immer ein Alltagskleid. Das Morgenritual z.B. ist der Gang zur Kaffeemaschine, Zeitung holen, das Zurechtmachen im Badezimmer, dann ankleiden und dann das Frühstücken und genüßlich die Zeitung lesen.
Problematisch werden Rituale allerdings, wenn sie unter allen Umständen eingehalten werden, egal was rundherum passiert. Rituale können auch zwanghaft werden und kann im Alltag hinderlich sein. Dann wird der Mensch von ihnen dominiert und verliert die freie Wahl seiner Entscheidung: Wenn ich nicht morgens meine Tasse Kaffee trinke, kann ich nicht arbeiten.
Ist es nicht so, daß wir versunken in unser tägliches Leben den Bezug zu Ritualen in unserer Gesellschaft verlieren. Doch hier können für den täglichen Bedarf wertvolle Handlungsimpulse liegen.