Der Schlaf ist doch die köstlichste Erfindung.
Heinrich Heine (1797 – 1856)
Seitenlage erlaubt
Schläft man in jeder Liegeposition gleich gut oder schlecht? Nein, meint Dr. Maximilian Bauer, Leiter des Schlaflabors der Asklepios-Fachklinik München-Gauting. Seine Tests belegen: Die Rückenlage ist ein Schlafräuber. Er rät bei Einschlafschwierigkeiten zur „konsequenten Seitenlage“.
Magnesiummangel macht wach
In etwa jedem achten Fall ist Magnesiummangel Hauptgrund für Durchschlafstörungen. Das stellte sich bei Reihenuntersuchungen heraus. Kennzeichen des Mineralstoffdefizits: kribbelige Beine und Füße. Bestes Gegenmittel: täglich 50 g Haferflocken oder hochdosiertes Magnesium (Apotheke) vor dem Schlafengehen.
Grünzeug nimmt uns die Luft
Pflanzen produzieren tagsüber Sauerstoff – eine positive Eigenschaft. Nachts kehrt sich das Prinzip allerdings um: Sie nehmen Sauerstoff auf. Das verschlechtert die Raumluft und kann bei empfindlichen Menschen für massive Einschlafprobleme sorgen. Besonders berüchtigt sind großblättrige Grünpflanzen.
Vitamin C Mangel macht nervös
Ein Vitamin-C-Mangel kann Ursache für massive Durchschlafstörungen sein. Grund: Das Vitamin wird für die Umwandlung der Aminosäure Tryptophan zu Serotonin benötigt. Ein hoher Serotoninspiegel im Gehirn und im Gewebe fördert den Schlaf, da der Neurotransmitter eine extrem beruhigende Wirkung hat. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst (Apfelsinen, Zitronen) und Gemüse (Grünkohl, Rosenkohl, Brokkoli).
Wachreiz durch Hautcreme
Eine duftende Hautcreme kann schuld sein, wenn man oft nicht in den Schlaf findet. Grund: Ätherische Öle wirken über die Nase direkt auf das limbische System im Gehirn und können dort einen Wachreiz auslösen. Vorsicht bei Cremes mit Bergamotte, Eukalyptus, Rosmarin, Zirbelkiefer oder Zitrone.
Hormone als Ruhestörer
Bei etwa jeder vierten Frau ab 40 sind die Hormone schuld an Durchschlafstörungen. Forscher fanden heraus: Schon geringe hormonelle Veränderungen während des Monatszyklus können den Schlaf massiv beeinträchtigen. So zeigte eine Studie der Rush University in Chicago, dass es im weiblichen Zyklus feste Schlechtschlaftage gibt. Das sind vor allem die drei Tage vor der Menstruation, an denen die Hormonproduktion weit zurückfährt und der Spiegel des Hormons FSH besonders niedrig ist. Helfen kann unter Umständen eine Hormontherapie (den Arzt fragen!).
Salzkonsum hält wach
Bei vielen Patienten mit Schlafstörungen wurde ein erhöhter Natriumspiegel im Körper diagnostiziert – und der entsteht durch zu hohen Salzkonsum. Tipp: Beim Arzt Natriumwerte checken lassen. Und auf Salziges (Chips, Schinken, geräucherten Fisch) verzichten.
Vorsicht Kaugummi
Englische Forscher fanden heraus: Durchschlafstörungen stehen oft im Zusammenhang mit einer Fruchtzucker-Unverträglichkeit. Fructose ist in Trockenfrüchten und Fruchtsaft enthalten oder kann im Körper beim Verzehr von zuckerfreiem Kaugummi entstehen.
Achtung Brot in der Tüte
Durchschlafstörungen und Stimmungsschwankungen haben oft ein und dieselbe Ursache: Tütenbrot. Das Konservierungsmittel Kalziumpropionat (E282) in abgepacktem Schnittbrot aus dem Supermarkt kann der Auslöser sein, meinen Mediziner.
Sauer macht putzmunter
Somnologen warnen: Wer abends noch stark säurehaltige Nahrung isst, regt den Kreislauf massiv an, auch der Magen wird belastet – bei sensiblen Menschen ist die Nachtruhe dann dahin. Den schlafstörenden Effekt konnten Ärzte unter anderem für Kiwis, Äpfel und Pampelmusen nachweisen, außerdem für säurehaltige Lebensmittel wie Essiggurken und Essig-Öl-Vinaigrette.
Ohne Fleisch kein Schlaf
Fleischverzicht kann zu Schlaflosigkeit führen. Diesen Zusammenhang entdeckten finnische Wissenschaftler. Vermutet wird, dass der Körper ein gewisses Maß an Cholesterin braucht, um müde zu werden. Wer täglich ein Ei isst, kann das Defizit ausgleichen.
Abendsport hält hellwach
Wer dreimal pro Woche 30 Minuten Sport treibt, verbessert seine Schlafqualität um bis zu 40 Prozent. Aber Vorsicht: Liegt zu wenig Zeit zwischen Training und Zubettgehen, wird Sport zum Schlafräuber. US-Forschern zufolge braucht der Körper zum „Runterfahren“ mindestens 2,5 Stunden.
Nickerchen als Schlafkiller
Schon vier Minuten Schlummern vor dem Fernseher können erhebliche Ein- oder Durchschlafstörungen zur Folge haben. Darauf weisen englische Ärzte hin. Prof. Bernard Cook von der Uni London: „Nach 15 Uhr wirkt jedes Nickerchen als Schlafkiller für die Nacht.“
Schilddrüse auf Touren
Für Einschlafstörungen ist in vielen Fällen die Schilddrüse verantwortlich. Schon bei einer relativ leichten (meist unerkannten) Überfunktion läuft der Stoffwechsel zu hochtourig, das Einschlafen wird schwieriger. Tipp: Eine Blutuntersuchung beim Hausarzt bringt Klarheit.
Medizin, die munter macht.
Ist die Nachtruhe häufig gestört, können Medikamente der Auslöser sein. Auf der kritischen Liste stehen unter anderem Blutdrucksenker, Medikamente gegen Asthma und rezeptfreie Mittel zur Entwässerung. Besprechen Sie Ihre Medikamente bei Verdacht am besten mit Ihrem Hausarzt.