Wie der chemische Kopf-Cocktail die weibliche und männliche Sprache beeinflusst.

Frauen und Männer sind unterschiedlich. Das ist weder besser noch schlechter-es ist einfach unterschiedlich. Gut, Frauen und Männer gehören biologisch er gleichen ‚Rasse‘ an. Das ist ja schon mal gut. Wenigstens eine Gemeinsamkeit. Doch gehen wir weiter in die Tiefe so stellen wir fest, dass Frauen und Männer in vollkommen anderen Welten leben. Und jetzt wird das Thema komplex.

Das sagt die Neurowissenschaft

Griechische Philosophen so Aristoteles behauptete, dass unser Denken im Herzen liege und er Kopf nur dazu da sein, um einen kühlen Körper zu haben. Noch bis in späte 19. Jhdt. stimmen viel Wissenschaftler mit Aristoteles überein. In unserer Sprache spiegelt sich das bis zur heutigen Zeit wieder, wenn Gefühle ausgedrückt werden sollen, wird das Herz bemüht. ‚Du sprichst mir aus dem Herzen. Allein wenn ich an dich denke, bekomme ich Herzklopfen.‘

Roger Sperry bekam 1962 für seine Entdeckung der unterschiedlichen intellektuellen Funktionen der linken und rechts Gehirnhälften den Nobelpreis. So verarbeitet die rechte Gehirnhälfte die kreativ künstlerischen und gefühlvollen Impulse hingegen die linke für die logisch sequenziellen und sprachlichen Impulse zuständig ist. Das Zentrum der Sprache und des Wortschatzes liegt also in der linken und das der visuellen Verarbeitung in der rechten Gehirnhälfte.

Die Gehirnströme können mit Hilfe der Kernspintomographie gemessen werden. Jetzt ist es den Wissenschatlern möglich, genaue Auskunft über die Aktivierung von Gehirnbereichen bei bestimmten Impulsen zu machen. Männer können sich besser orientieren als Frauen. Das liegt daran, dass bei Männer ein bestimmter Bereich im Gehirn Richtungen ‚spüren‘ läßt. Eine Schnitzeljagd für ihre Kinder zu planen, bereitet den Männern aus diesem Grund große Freude. Frauen hingegen haben in mehreren Stellen des Gehirns Sprachzentren. Frauen finden wir bei Tätigkeiten, die ein hohes Sprachvermögen verlangen. Wer kennt nicht den Spruch: Ein Mann ein Wort-eine Frau ein Wörterbuch. Er bekommt unter diesem Gesichtspunkt eine neue Bedeutung. Dies überrascht Frauen wenig, denn auch die Literatur beschreibt die Unlust des Mannes, zu viele Worte zu verlieren.

1995 war es dann soweit. Dr. Bennett und Dr. Sally Shaywitz forschten an der University of Yale, wo im Gehirn Reime gebildet werden. Wieder lieferte die Kernspintomographie die richtungsweisenden Ergebnisse. Bei Männern war vorzugsweise die linke Gehirnhälfte für Sprache zuständig, während bei Frauen sowohl die rechte als auch die linke Gehirnhälfte Aktivität zeigten. Shaywitz schlossen sich andere Wissenschaftler an und führten weitere Experimente durch, die bewiesen, dass das weibliche und das männliche Gehirn unterschiedlich arbeiten.

Die Rolle des Testosteron

Testosteron ist das Hormon des Erfolgs, der Leistungs- und Konkurrenzfähigkeit. Professor James Dadds von der Georgia State University hat unzähligen Männern Speichelproben entnommen. Darunter waren Geschäftsführer, Sportler, Pfarrer, Sozialarbeiter, Vorstände und Politiker. Das Ergebnis war, dass alle Männer in Schlüsselpositionen einen höheren Testosteronwert hatten als solche, die sich im Mittelfeld bewegten. Geistliche und Männer in sozialen Berufen hatten den geringsten Testosteronwert und erscheinen eher weich und weiblich. Sie sind eher weniger dominant und haben einen weniger ausgeprägtes sexuelles Bedürfnis. Professor Dabbs entdeckte weiter, dass Karrierefrauen so wie Anwältinnen, Vertriebsleiterinnen und Geschäftsführerinnen einen höheren Testosteronspiegel haben. Es gibt eine Wechselwirkung von Testosteron: es ist leistungssteigernd UND Leistung regt die Testosteronproduktion an.

Die Sprache der Frau ist emotional, die des Mannes wörtlich

Das Gefühl nimmt im Gehirn der Frau einen hohen Stellenwert ein. Die exakte Benennung d.h. der eindeutige Wortsinn wird im weiblichen Sprachgebrauch weniger Bedeutung beigemessen. Männer hingegen nehmen jedes Wort in ihrem Bedeutungsumfeld genau unter die Lupe und reagieren entsprechend darauf.

  • Missverständnisse entstehen.
  • Vorannahmen werden getroffen.
  • Einer Rede folgt eine Widerrede.
  • Emotionen kochen hoch.
  • Wüste Beschimpfungen und Tränen folgen dann.

Die Frauen und Männer verwenden zwar dieselben Wörter, dennoch setzen beide diese Wörter in einen anderen Sinnzusammenhang. So entstehen daraus vollkommen unterschiedliche Bedeutungen und der Nährboden für Missverständnisse und Konflikte ist gelegt. Es geht also um die sprachlichen Sinndetails und die gefühlsmäßige Betonung dessen.

Den sprachlichen Spagat schaffen

Weibliche Sprachmuster sind geprägt durch Gefühle mitteilen und männliche Sprachmuster sind geprägt durch Fakten kommunizieren. Durch die linguistische Brille angeschaut, bedeutet das, dass Frauen eher in Geschichten, Metaphern und Verallgemeinerungen sprechen und Männer nehmen die Aussagen Wort wörtlich und kreisen das Thema ein.

Sie: Immer, wenn ich beim Frisör war und mich besonders chic gemacht habe, fällt dir das nie auf. ( Verallgemeinerung: immer, nie,)
Er: So kannst du das doch nicht sagen. Erst letzten Monat, als du das neue Kleid anhattest, lobte ich Dein sexy Aussehen. Gestern sagte ich, dass das Abendessen köstlich geschmeckt hat und heute Morgen, dankte ich dir für mein Vesperbrot. (Thema einkreisen)
Sie: Ja, schon wieder sagst du das. Immer redest du dich raus. (Verallgemeinerung: schon wider, immer)
Er: Jetzt reicht es mir wirklich. Deine Übertreibungen bringen mich noch um den Verstand.

Analyse der weiblichen Sprache: Mit den Verallgemeinerungen will sie nur das Ausmaß ihrer Enttäuschung und der Verletzung ausdrücken. Sie verallgemeinert diese spezielle Situation auf die komplette Beziehung.

Analyse der männlichen Sprache: Männer nehmen dies Aussage wörtlich ohne den Gefühlsaspekt der Frau zu berücksichtigen. Er reagiert mit weiteren Fakten und führt Beispiele an. Jedes Wort, das die Frau gesagt hat, ist er in der Lage, zu wiederholen.

Auseinandersetzungen laufen oft nach diesem Schema ab, Frauen zählen weitere gefühlsbetonte Argumente auf und möchten auf der emotionalen Ebene den Mann zur Einsicht bringen. Er hingegen fährt fort, das Thema einzukreisen und näher zu definieren.
Das Ende vom Lied ist, sie stellt das Gespräch ein oder er entzieht sich der Diskussion und ergreift das Weite. Oder es passiert beides.

Die Kunst des gegenseitigen Verstehens

So unterschiedlich wie wir aussehen, so unterschiedlich denken wir. Es ist eine grobe Vorannahme, dass das, was wir sagen auch genauso beim anderen ankommt. Jeder Mensch verfolgt für sein Modell der Welt eine positive Absicht und macht genau dies, was für ihn das Beste ist. Das muss naturgemäß nicht das Beste für den anderen sein. Nicht einmal das stetige Bemühen des Verstehens hilft. Es hilft in der Tat, dass die Partner sich mit den neurowissenschaftlichen Voraussetzungen der Sprache befassen und so den anderen verstehen lernen. Es sind die kleinen stetigen Veränderungen in der Art und Weise ihrer Kommunikationsfertigkeit und gegenseitiges Verständnis, die das größte Ergebnis bringen. Denn sie gehen nicht auf Kosten der jeweiligen Persönlichkeit sondern unterstützen die einzigartige Position der beiden.

Männer haben die Tendenz bei ungeklärten Situationen sich zurück zu ziehen oder sie hören auf zu sprechen und werden ganz still. Männer verarbeiten Informationen, indem sie ganz für sich alleine ihre Reaktionen zu durchdenken. Meist formulieren sie ihre Antwort internal vor und erst dann meinen sie angemessen kommunizieren zu können.
Frauen hingegen denken laut nach. Sie verarbeiten Informationen external und lassen den Zuhörer an ihrem Entwicklungsprozess teilhaben. Er im Laufe der gesprochenen Gedanken, entwickelt sie ihre Meinung zum Thema. So bekommen sie Zugang zu ihrer Intuition.

So kann eine Frau den Rückzug des Mannes verstehen:

  • Durch sein Schweigen sucht er sich selbst.
  • Er will nichts sagen, was er später bereut.
  • Er will seine Beherrschung wiederfinden.
  • Er sucht die Antwort auf eine Problem oder eine Fragestellung.
  • Er denkt nach.

So kann ein Mann verstehen, wieso Frauen reden:

  • Sie spricht, um Ihre Gefühle auszudrücken.
  • Sie spricht, um eine Vertrauensebene herzustellen.
  • Sie spricht um sich konzentrieren zu können und Antworten zu finden.
  • Sie spricht, weil sie so Informationen sammeln kann.
  • Sie spricht, um Klarheit in ihren Gedanken zu bekommen.

Neuro-Mediation mit NLP: Wenn der Konflikt Sie auf die Palme bringt

Mediation ist eine sehr wirkungsvolle und effektive Kommunikationsmethode, um in einem eskalierenden Konflikt oder ein Problem durch einen neutralen Dritten, dem Mediator zu vermitteln. Der Mediator moderiert einen Lösungsvorschlag, welcher den Bedürfnissen und Interessen der beiden Medianten (Parteien) entspricht.
Die Aufgabe dieses Dritten, dem Mediator ist, die unterschiedlichen Bedürfnisse und im Besonderen die unausgesprochenen Wünsche aller Beteiligten in kreativen Konflikt Lösungen sichtbar zu machen.

Mit der Neuro Mediation für Familien und Unternehmen erkennen Sie:

  • Wie Sie selbstbestimmte Ergebnisse erreichen
  • Wie Konflikte verbal strukturiert sind
  • Welche tief verankerten, unterbewussten Emotionen den Konflikten zugrunde liegen
  • Wie das Gehirn diese individuell verarbeitet.

Frau Cornelia Siegmann, cert. NLP Trainerin ist Neuro Mediatorin. Durch die kommunikative Herangehensweise von NLP (Neuro Linguistisches Programmieren) unter Berücksichtigung der neurologischen Prozesse werden die unterschiedlichen Ansichten auf eine gemeinsame Ebene gebracht.
Ungewöhnliche Situationen erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Gerade NLP bietet mit seiner Vielfalt an Techniken ein El Dorado an Möglichkeiten, genügend Platz für neue Gedanken und Handlungen zu bereiten.

Die Win-Win-Lösung schließt die Allparteilichkeit aller Beteiligten ein. Das schafft Vertrauen und Nachhaltigkeit.
Erst wenn es dem rationalen Denken gelingt, die Situation auch gedanklich zu „entschärfen“, erreicht dieses auch wiederum die Amygdala, die mit der Beendigung der Hormonausschüttung reagiert. Die Folge ist die Abnahme der emotionalen und körperlichen Reaktionen.

Die Amygdala-ein Teil des Limischen Systems- lernt immer und laufend hinzu. So lernt sie nicht nur auf Stressereignisse zu reagieren, sondern auch auf Situationen, die wir entspannt erleben. Und hier ist die Chance der Neuro-Mediation.

Wenn wir an einem bestimmten Ort eine schöne, entspannte Zeit erlebt haben so ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass wir beim nächsten Besuch dieses Ortes eine gleiche oder ähnliche Entspannung erleben. Die Amygdala hat das Empfinden sozusagen abgespeichert. So reicht auch oftmals nur der Gedanke an den Ort aus, um den emotionalen Zustand wieder zu erreichen.

So werden im Laufe einer Neuro-Mediation auch systematisch „furchteinflößenden Situationen“ neu aufgegriffen und mit Hilfe von verschiedenen NLP-Techniken, neu positiv belegt.

Biochemische wissenschaftliche Hintergründe von seelischer Instabilität, Angst und Aggression

Die Amygdala (von griech. amygdale = Mandel), Mandelkern, an der medialen Spitze des Temporallappens unmittelbar vor dem Hippocampus gelegenes Kerngebiet, welches zum limbischen System gerechnet wird. Sie ist im Wesentlichen verantwortlich für die Bewertung und Wiedererkennung von Situationen sowie der Analyse möglicher Gefahren und der daraus entstehenden emotionalen Mechanismen. So steuert der Mandelkern z.B. unsere Furcht/Panik oder unsere Aggressionen.

In jeder Situation in der wir uns befinden, gleicht der Mandelkern Informationen ab, die früher schon einmal erlebt wurden. So werden z.B. traumatische Erlebnisse in der Amygdala abgespeichert. Tritt eine ähnliche Situation auf, erkennt sie diese und schlägt „Alarm“, indem sie beispielsweise Stresshormone wie Adrenalin oder Noradrenalin ausstößt. Die Folge sind die entsprechenden emotionale Zustände, wie Trauer, Wut oder auch Aggressionen, sowie körperliche, wie Herzrasen, Schwindel oder Übelkeit.

Dabei spielt die individuelle Vernetzung im Gehirn eine wesentliche Rolle. So ist das rationale Denken fest im Großhirn verankert. Die Meldungen von der Amygdala zum Großhirn sind um ein vielfaches schneller als andersherum. So lernt das Gehirn schneller auf Gefahren zu reagieren, indem der Mandelkern blitzschnell reagiert, noch bevor es zum rationalen Denken kommt. Die Stressmeldungen vom Mandelkern zum Gehirn gleichen einer 6-spurigen Autobahn, der Weg vom rationellen Denken zurück ist gerade mit einem Feldweg vergleichbar.