Auf einem NLP Seminar, das ich vor Jahren besuchte, kam die Trainerin Dr. Christina Hall herein und fragte am dritten Morgen die 30 Teilnehmer: „ Wer heute, gestern und vorgestern am selben Platz sitzt, hebe bitte die Hand“. 17 Hände schnellten hoch, in der Vorannahme, ein Lob am frühen Morgen zu erhaschen. Es gab keine Sitzordnung und offensichtlich haben 13 Teilnehmer die Plätze getauscht. Das Lob blieb aus. Stattdessen erklärte Chris, wie wir unsere Trainerin nannten, was der tiefere Sinn der Frage war.
Sie forderte uns auf, mindestens täglich einmal den Platz zu wechseln und erklärte dann: „Wenn ihr den Tag aus einer anderen neuen Perspektive wahrnehmt, dann werdet ihr unweigerlich andere neue Informationen entdecken“. Wir nennen das im NLP den Perspektivenwechsel. Als Gewohnheitstiere haben wir Menschen die Tendenz, gewisse Dinge immer im selben Rhythmus zu erledigen. Im Supermarkt gehen wir immer denselben Weg und sehen also immer dieselben Waren in derselben Reihenfolge. Das ist ja nicht so ausschlaggebend.
Viel ausschlaggebender ist, wir wählen jeden Tag denselben Blick auf uns selbst, auf unser Leben, auf unsere Mitmenschen und auf unsere Schwierigkeiten, die meist aus unserer Vergangenheit resultieren. Liebevoll gehegte Glaubenssätze aus der Vergangenheit, liebevoll gehegte Verhaltensweisen und liebevoll gehegte Komfortzonen, die wir aus Unkenntnis der Wirkung auf unser Hier und Jetzt so beibehalten. Das macht Veränderung ungeheuer schwer für uns selbst und für die anderen, die hier beteiligt sind.
Unser Leben kann uns nicht anders begegnen, wenn wir es immer aus der selben Perspektive angehen.
Routinen sind natürlich nicht immer schlecht. Beim Autofahren sind wir z.B. sehr froh, daß wir dies mittlerweile im Schlaf können.
Der Philospoh Gerd B. Achenbach hat einmal gesagt: „Routine ist der Schlaf des Denkens.“ Demnach sind Routinen großartig, um unser Gehirn zu entlasten, zu tun, was wir schon oft getan haben und auf einem eingeschlagenen Weg zu bleiben. Das macht logischerweise Sinn, solange der Kurs stimmt und wir uns dabei nicht zu Tode langweilen.
Wenn es allerdings darum geht, Probleme zu lösen, zu wachsen und neue Weg einzuschlagen, müssen wir in der Lage sein, vorhandene Denkbahnen zu verlassen, um kreative Lösungsmöglichkeiten zuzulassen.
Dr. Richard Bandler, einer der Begründer von NLP sagte einmal: „Wenn Du immer wieder das Gleiche machst, was Du schon immer gemacht hast, dann wirst Du immer wieder die gleichen Ergebnisse bekommen!“
Und so gelingt es Ihnen, Ihre Denkbahnen zu verlassen:
Verändern Sie regelmäßig Routinen
Wählen Sie einen anderen Nachhauseweg, wechseln Sie Ihren Eßplatz oder gehen Sie in einen anderen Supermarkt. Dadurch trainieren Sie Ihr Gehirn und verhindern, daß es schläft, wenn Sie es brauchen.
Verändern Sie die Sichtweise der Dinge
Nehmen Sie die Adlerperspektive ein und stellen Sie sich vor, wie ein Problem oder eine Situation von oben aussieht.
Oft reicht ein Blick von oben, um die Lösung zu sehen.
Es gibt nur zwei Möglichkeiten, mit angespannten Situationen umzugehen:
Du kannst sie verändern oder Du kannst Deinen Blickwinkel darauf verändern. Erleuchtung erlangen wir durch den Wechsel des Blickwinkels.
Paul Wilson